Die transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist ein neues nicht-invasives, narkosefreies und schmerzfreies Verfahren zur Hirnstimulation mit fokussierten Stoßwellen mit relativ niedriger Energie. Diese werden pulsierend durch die Schädeldecke in das Gehirn appliziert und können auch Hirnregionen in einer Tiefe von bis acht Zentimetern mit hohem Druck erreichen.
Erste klinische Studien deuten darauf hin, dass TPS bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen die kognitiven Funktionen erhalten und in einigen Fällen sogar verbessern kann. Diesen Studien zufolge kann TPS die Ausführung von Aktivitäten des täglichen Lebens und andere exekutive Funktionen verbessern und neuropsychiatrische Symptome signifikant reduzieren.
Wir setzen TPS in der Behandlung von Demenzen, Erschöpfung (ME/CFS), Long Covid-Syndrom, Morbus Parkinson ein, nachdem wir Patienten und Angehöriger ausführlich darüber aufgeklärt haben, dass TMS aufgrund der Evidenzlage die Therapie zur Hirnstimulation der ersten Wahl sein sollte.
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Wir sind eine der wenigen neurologischen Praxen in Deutschland, die TPS und darüberhinaus rTMS, tDCS und nNVS anbieten.
Unsere Expertise in der leitliniengerechten Diagnostik und Therapie neurodegenerativer Erkrankungen sowie Long-Covid- und Erschöpfungs-Syndromen ermöglicht es uns, individuell angepasste Verfahren der Neurostimulation als adjuvante Behandlungsmaßnahmen erfolgreich einzusetzen.
Wir setzen TPS vorwiegend zur Verlangsamung des kognitiven Abbaus bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen ein. Zu den Erkrankungen, bei denen wir über einschlägige Erfahrungen verfügen und die wir erfolgreich behandeln, gehören (in alphabetischer Reihenfolge):
Aktuelle klinische Studien bestätigen die Erfahrungen unserer Patienten, dass die Behandlung mit TPS zu einer deutlichen Verbesserung der motorischen und psychiatrischen Begleitsymptomatik führt.
Aufbauend auf den Erfahrungen vieler Praxen und Zentren, die die transkranielle Pulsstimulation anwenden, setzen wir die TPS zur Behandlung der kognitiven und motorischen Erschöpfung bzw. zur Verbesserung der kognitiven und motorischen Belastbarkeit bei folgenden Erkrankungen ein:
Schließlich setzen wir die TPS zur Behandlung einiger Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder ADHS ein, wenn Patienten nach einer umfassenden Behandlung mit transkraniellen Magnetstimulation (TMS) keine ausreichende Besserung der Symptome verspüren, auf diese Therapieform nicht ansprechen oder sie nicht vertragen.
Ungeachtet der positiven Erfahrungen mit TPS darf diese Therapieoption nicht als Ersatz für die etablierte, leitliniengerechte fachärztliche Behandlung der oben genannten Erkrankungen angesehen werden. Die transkranielle Pulsstimulation ist ein relativ neues Verfahren und die wissenschaftliche Evidenz aus klinischen Studien reicht derzeit nicht aus, um sie als alleinige Therapieform zu empfehlen. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir zunächst immer eine Therapie mit TMS, da hier die wissenschaftliche Evidenz am größten ist.
Stoßwellen sind Druckwellen und damit mechanische Wellen, die durch plötzliche, starke Störungen in einem Medium erzeugt werden. Sie können als Schallwellen verstanden werden, da sie die Übertragung von Druckänderungen durch ein Medium beinhalten. Die charakteristischen Eigenschaften von Stoßwellen –insbesondere der extrem schnelle Druckanstieg und die relativ hohe Energie– unterscheiden sich jedoch deutlich von den meisten alltäglich wahrnehmbaren Schallwellen, wie z. B. Musik oder Sprache, die sanftere Druckänderungen aufweisen. Daher ist es irreführend, Stoßwellen pauschal als Schallwellen oder akustische Wellen zu bezeichnen.
Eine nützliche Eigenschaft von fokussierten Stoßwellen ist, dass sie Energie vom Ort der Erzeugung zum Ort der Anwendung übertragen können. Diese Eigenschaft wird seit 1980 in der Stoßwellentherapie in vielen Bereichen der Medizin erfolgreich therapeutisch genutzt. Im TPS-System werden fokussierte Stoßwellen elektromagnetisch erzeugt. Dieses Verfahren ermöglicht eine sehr präzise und feinfühlige Dosierung der applizierten Stoßwellenenergie... mehr erfahren.
Der grundlegende Wirkmechanismus der TPS ist die Mechanotransduktion (Sorum et al. 2021), bei der biochemische Prozesse durch die mechanischen Impulse angeregt werden. Es wurde gezeigt, dass diese Prozesse im stimulierten Gewebe unter anderem zu einer erhöhten Expression von neurotrophen (BDNF) und vaskulären (VEGF) Wachstumsfaktoren führen können.
Ein vermuteter Wirkmechanismus der TPS ist die Förderung der neuronalen Regeneration durch erhöhte BDNF-Expression (Wang et al., 2017; Matsuda et al., 2020). Im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass eine verminderte BDNF-Expression eine entscheidende Rolle in der Pathologie spielt. Es wird vermutet, dass durch transkranielle Impulsstimulation neue synaptische Netzwerke gebildet werden, die den fortschreitenden Abbau kognitiver und motorischer Hirnfunktionen bei neurodegenerativen Erkrankungen verlangsamen können. ... mehr erfahren.
Wir haben begonnen, die transkranielle Pulsstimulation (TPS) anzubieten, weil unsere Patienten danach gefragt haben und weil wir ihnen diese Möglichkeit zusammen mit anderen Verfahren der Hirnstimulations in einer neurologischen Facharztpraxis anbieten wollten.
Wie wir auf dieser Website immer wieder betonen, sind die Erfahrungen mit der TPS bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen zwar positiv und ermutigend, aber die Evidenzlage ist noch spärlich, d.h. es wurden bisher relativ wenige klinische Studien durchgeführt, da es sich um ein relativ neues Verfahren handelt. Diese Situation ist jedoch nicht anders als 1995, als die transkranielle Magnetstimulation (TMS) als therapeutisches Verfahren zur Behandlung von Depressionen vorgestellt wurde (Kolbinger, et al., 1995) und von vielen Wissenschaftlern zu Unrecht kritisiert wurde, weil der Wirkmechanismus nicht bekannt war. Heute, fast 30 Jahre später, verstehen wir –wie bei vielen anderen Verfahren in der Medizin– immer noch nicht vollständig, wie die TMS genau wirkt, und dennoch ist sie eine nicht mehr wegzudenkende Therapieform in der Psychiatrie und Neurologie
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Die Therapiesitzungen mit TPS dauern je nach Protokoll zwischen 10 und 30 Minuten. Während dieser Zeit sitzt der Patient in einem Behandlungsstuhl und kann sich relativ frei bewegen. Die CD mit der Kopf-MRT des Patienten wird in das TPS-System eingelesen. Über eine Sensorbrille, die der Patient aufsetzt, wird die Position des Kopfes erfasst. Mit Hilfe einer Navigationssoftware und den MRT-Daten des Patienten kalibriert der Therapeut die Kopfform des Patienten.
Ein Kontaktgel wird auf den Kopf aufgetragen. Während der Behandlung bewegt der Therapeut die Sonde des TPS-Systems an den entsprechenden Stellen über die Kopfhaut und sieht in Echtzeit auf dem Bildschirm, welche Hirnregion erreicht und stimuliert wird. Der Patient kann dies jederzeit am Bildschirm mitverfolgen. Pro Sitzung wird die im jeweiligen Protokoll festgelegte Anzahl von Impulsen abgegeben. Die Behandlung ist schmerzfrei, lediglich ein leichtes Klicken ist zu spüren.
Nach der Behandlung kann der Tagesablauf wie gewohnt fortgesetzt werden. Die bis zur Therapie eingenommenen Medikamente –auch und gerade die gegen die behandelte Erkrankung– sollten weiterhin eingenommen werden.
Ein Termin für ein kostenloses Informationsgespräch kann über das Kontaktformular vereinbart werden. Dieses kann auch per Videoanruf erfolgen. In diesem Gespräch … mehr erfahren.
Eine MRT-Untersuchung des Kopfes ist für eine TPS-Therapie zwar nicht zwingend erforderlich, es gibt jedoch gute Gründe dafür, sie nach Möglichkeit vor einer TPS-Behandlung anzufordern ... mehr erfahren.
Leider sind neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson naturgemäß mit einem Fortschreiten der Symptome verbunden. Die transkranielle Pulsstimulation (TPS) zielt darauf ab ...
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TPS ist ein neues nicht-invasives Verfahren zur Hirnstimulation, das vorwiegend zur Verlangsamung des kognitiven Abbaus bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen, aber auch bei Long-Covid- und Erschöpfungs-Syndromen eingesetzt wird. TPS verwendet fokussierte Stoßwellen, die mit relativ niedriger Energie pulsierend durch die Schädeldecke (transkraniell) in das Gehirn appliziert werden und auch tief liegende Hirnregionen erreichen können. Erste klinische Studien deuten darauf hin, dass TPS kognitive Funktionen erhalten und in einigen Fällen verbessern kann. Zusätzlich zeigen die Studien, dass TPS helfen kann, die Ausführung von Aktivitäten des täglichen Lebens und andere exekutive Funktionen zu verbessern sowie eine signifikante Minderung neuropsychiatrischer Symptome zu erreichen.
Wir setzen TPS vorwiegend zur Verlangsamung des kognitiven Abbaus bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen ein, aber auch bei Long-Covid- und Erschöpfungssyndromen. Zu den Erkrankungen, bei denen wir über einschlägige Erfahrungen verfügen und die wir erfolgreich behandeln, gehören: Alzheimer-Demenz, Amyotrophe Lateralsklerose, Frontotemporale Demenz, Kortikobasale Degeneration, Lewy-Body-Demenz, Morbus Parkinson, Primär-progressive Aphasie, Vaskuläre Demenz, Chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) und Long-Covid-Syndrom. Schließlich setzen wir die TPS zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen ein, wenn Patienten nach einer umfassenden Behandlung mit TMS keine ausreichende Besserung der Symptome verspüren, auf diese Therapieform nicht ansprechen oder sie nicht vertragen.
TPS verwendet fokussierte Stoßwellen, die durch plötzliche, starke Störungen im Wasser erzeugt werden. Eine Eigenschaft dieser Wellen ist, dass sie Energie vom Ort der Erzeugung zum Ort der Anwendung übertragen können. So können mit TPS Stoßwellen durch die Schädeldecke (transkraniell) in das Gehirn appliziert werden und den Fokusbereich auch in tief liegenden Hirnregionen erreichen. Beim TPS-System werden die Stoßwellen elektromagnetisch erzeugt. Dieses Verfahren ermöglicht eine sehr präzise und feinfühlige Dosierung einer relativ niedrigen Energie, aber eines hohen Drucks, der pulsierend auf eine kleine Fläche appliziert wird. Das bedeutet, dass das TPS-System eine Stoßwelle erzeugt, auf die eine Pause folgt, bevor die nächste Welle abgegeben wird. Obwohl die Wiederholrate der erzeugten Stoßwellen unter 6 Hz liegt, reicht die Bandbreite dieser Wellen von 1 kHz bis 10 MHz, was sie ebenfalls deutlich von anderen Hirnstimulationsverfahren unterscheidet.
Der grundlegende Wirkmechanismus der TPS ist die Mechanotransduktion, bei der biochemische Prozesse durch mechanische Impulse angeregt werden. Es wurde gezeigt, dass diese Prozesse im stimulierten Gewebe unter anderem zu einer erhöhten Expression von neurotrophen und vaskulären Wachstumsfaktoren führen können. Ein vermuteter Wirkmechanismus der TPS ist die Förderung der neuronalen Regeneration durch erhöhte BDNF-Expression. Im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass eine verminderte BDNF-Expression eine entscheidende Rolle in der Pathologie spielt. Es wird vermutet, dass durch TPS neue synaptische Netzwerke gebildet werden, die den fortschreitenden Verlust kognitiver und motorischer Hirnfunktionen bei neurodegenerativen Erkrankungen verlangsamen können. Ferner zeigen zahlreiche Studien der letzten Jahrzehnte eine Korrelation zwischen Stimmung und der Expression von neurotrophen Wachstumsfaktoren (BDNF) in verschiedenen Hirnregionen.
Für eine Behandlung mit TPS ist die Diagnose einer neurologischen oder psychiatrischen Erkrankung durch einen Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie erforderlich. Sollte eine solche Diagnose bisher nicht vorliegen, kann diese in der NeuroPraxis Mannheim, ggf. in Kooperation mit anderen Facharztpraxen, gestellt werden. Zu den Vorbereitungs- und Arztgespräche bitten wir Sie, eine chronologische Auflistung der bisher eingenommenen Medikamente und durchgeführten Therapien sowie alle Vorbefunde (auch aus anderen Fachbereichen) einschließlich Laborbefunde und den aktuellen Medikamentenplan mitzubringen. Falls eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes durchgeführt wurde, bringen Sie bitte den Befund und die CD mit.
Eine MRT-Untersuchung des Kopfes ist für eine TPS-Therapie zwar nicht zwingend erforderlich, es gibt jedoch gute Gründe, sie nach Möglichkeit vor einer TPS-Behandlung anzufordern. Sie kann helfen, mögliche Risiken zu erkennen und sicherzustellen, dass die Behandlung sicher und effektiv durchgeführt werden kann. Ferner kann eine MRT-Untersuchung des Kopfes Diagnosen bestätigen. Zu den wichtigsten Aspekten, die durch eine MRT-Untersuchung des Kopfes erkannt werden können und die für eine TPS-Therapie von Bedeutung sind, gehören Darstellung angeborener oder erworbener struktureller Anomalien des Gehirns (Aneurysmen, Durchblutungsstörungen, Tumore, Zysten und Fehlbildungen oder deren Narben). Diese Anomalien können die Platzierung der TPS-Sonde und die Wirksamkeit der Therapie beeinflussen.
Aus den bereits durchgeführten klinischen Studien sind nur wenige Nebenwirkungen während und nach einer TPS-Sitzung bekannt. Insbesondere sind bisher weder Blutungen noch epileptische Anfälle aufgetreten. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen während einer TPS-Sitzung sind leichte, sehr fokalisierten Schmerzen an bestimmten Stellen des Schädels. In den meisten Fällen gewöhnen sich die Patienten in den folgenden Sitzungen an diese Nebenwirkungen. Diese Schmerzen können aber auch vermieden werden, indem die betroffene Stelle bei der Stimulation umgangen wird. Leichte Kopfschmerzen und Müdigkeit sind die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen nach einer TPS-Sitzung. Diese Nebenwirkungen sind jedoch vorübergehend und verschwinden in der Regel noch am selben Tag innerhalb der ersten Therapietage.
Nein, die meisten Patienten empfinden die TPS-Behandlung als schmerzlos. Bei der ersten Sitzung wird die Stimulationsintensität entsprechend der Stärke der Symptome gewählt. Selbst bei der höchsten verfügbaren Intensität von 0,25 mJ/mm² empfinden die meisten Patienten keine Schmerzen.
TPS sollte nicht eingesetzt werden bei Personen: i) mit einem implantierten Stimulator, Modulator oder einer Pumpe im oder am Kopf; ii) mit dekompensiertem Hydrozephalus, erhöhtem intrakraniellem Druck oder Infektionen, insbesondere bis zu sechs Wochen nach einer Kortisontherapie; iii) die nicht entfernbare metallische Fremdkörper im Kopf haben, wie chirurgische Klammern oder Geschossfragmente, iv) mit Hirntumoren, außer bei stabilen Befunden gutartiger Tumoren. TPS ist ein relativ neues Therapieverfahren, und bei Zuständen mit erhöhtem Hirnblutungsrisiko, wie Amyloidangiopathie, wird von der Anwendung abgeraten, bis weitere klinische Studien vorliegen. Erfahrungen aus anderen Praxen mit Patienten unter starker Antikoagulation ohne Komplikationen deuten jedoch auf die Sicherheit des Verfahrens hin.
Es gibt Fälle, in denen eine TPS-Therapie generell riskant ist, im konkreten Einzelfall aber der zu erwartende Nutzen der Stimulation den zu befürchtenden Schaden überwiegen kann, wenn Vorsichtsmaßnahmen zur Risikominimierung getroffen werden. Vor diesem Hintergrund kann die TPS, zum Beispiel, bei Patienten mit infektiösen, metabolischen (stoffwechselbedingten), traumatischen (nach Unfällen), tumorösen (Hirntumoren) oder vaskulären (nach Schlaganfällen) Erkrankungen des Gehirns sowie bei Patienten mit Verdacht auf Epilepsie eingesetzt werden, wenn u. a. der Stimulationsort ausreichend weit von der Läsion entfernt ist oder wenn durch die Stimulation eine Besserung der Folgen der genannten Erkrankungen zu erwarten ist. Bei Personen mit Hauterkrankungen oder Verletzungen, insbesondere solchen, die mit Rötung, Schmerz oder Schwellung einhergehen, sowie bei Patienten mit offenem Schädel, nach Schädel-Hirn-Trauma oder nach Schädelbasisfrakturen sind vor einer TPS-Behandlung ebenfalls Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Therapiesitzungen mit TPS dauern je nach Protokoll 10 bis 30 Minuten. Der Patient sitzt währenddessen in einem Behandlungsstuhl und kann sich frei bewegen. Zu Beginn wird eine CD mit der Kopf-MRT des Patienten in das TPS-System eingelesen und über eine Sensorbrille die Position des Kopfes erfasst. Der Therapeut kalibriert mithilfe einer Navigationssoftware die Kopfform des Patienten und trägt Kontaktgel auf den Kopf auf. Während der Behandlung führt der Therapeut die TPS-Sonde über die Kopfhaut und kann die Stimulation der Hirnregionen in Echtzeit auf einem Bildschirm verfolgen, was auch der Patient mitverfolgen kann. Jede Sitzung umfasst eine vorher festgelegte Anzahl von Impulsen. Die Behandlung ist schmerzfrei, es ist lediglich ein leichtes Klicken spürbar. Nach der Sitzung kann der Patient seinen gewohnten Tagesablauf fortsetzen und sollte seine Medikamente weiterhin einnehmen.
In Forschungsinstituten kann der Einfluss der TPS auf qEEG-Daten (quantitative Elektroenzephalographie) und Veränderungen in einer speziellen Bildgebung beobachtet werden. Bei einer individuellen Behandlung in einer Praxis ist dies leider nicht möglich. Für den einzelnen Patienten und seine Angehörigen ist eine Verlaufstestung der kognitiven Leistungsfähigkeit mittels validierter neuro-psychometrischer Testverfahren entscheidend. Diese Tests werden am Ende eines Behandlungszyklus wiederholt, um die Wirkung zu beurteilen.
Neurodegenerative Erkrankungen sind naturgemäß mit einem Fortschreiten der Symptome verbunden. TPS zielt darauf ab, das Fortschreiten der kognitiven Beeinträchtigung zu verlangsamen und die neuropsychiatrischen und motorischen Symptome zu verbessern. TPS für diese Krankheiten umfasst daher eine Anfangsbehandlung und eine fortlaufende Erhaltungsbehandlung mit einer Sitzung alle vier bis sechs Wochen. Das übliche Protokoll für die Anfangsbehandlung umfasst 6 Sitzungen innerhalb von 2 Wochen. In einer neueren klinischen Studie mit Patienten mit mittelschwerer Alzheimer-Krankheit und verschiedenen neuropsychiatrischen Symptomen wurden 10 Sitzungen innerhalb von 5 Wochen durchgeführt. Diese Anpassung deutet darauf hin, dass eine intensivere Stimulation einen stärkeren therapeutischen Effekt haben könnte und längere Pausen zwischen den Sitzungen eine Überstimulation verhindern und sich positiv auf die neuronale Adaptation auswirken könnten. Da es sich bei den anderen Erkrankungen, die wir mit der TPS behandeln, um eine Therapieoption für Non-Responder auf die TMS handelt, ist die Therapiedauer in diesen Fällen individuell.
TPS ist keine ursächliche Behandlung der neurodegenerativen Veränderungen, sondern dient der Linderung ihrer Folgen. Die Ergebnisse der ersten klinischen Studie unabhängig von TMS-Erfinder bestätigen, dass eine Anfangsbehandlung mit TPS bei Demenzpatienten, zum Beispiel, Gedächtnis, Sprache, Aufmerksamkeit und Konzentration erhalten und in einigen Fällen verbessern kann. Diese Studie zeigt auch, dass eine Anfangsbehandlung die Fähigkeit der Patienten verbessert, Aktivitäten des täglichen Lebens und andere exekutive Funktionen auszuführen. In einer neueren Studie konnte eine signifikante Verbesserung der depressiven Symptomatik bereits 3 Monate nach der Behandlung gezeigt werden. Forscher zeigen, dass Demenzpatienten noch 3 Monate nach einer Anfangsbehandlung eine deutliche Verbesserung neuropsychiatrischer Symptome zeigen. Da das Ausmaß der Besserung im Einzelfall nicht vorhersehbar ist und neurodegenerative Erkrankungen naturgemäß fortschreiten, kann das genaue Ausmaß des therapeutischen Effekts nur in placebokontrollierten Studien nachgewiesen werden.
Die bisherigen klinischen Studien und unsere Erfahrungen zeigen, dass die Verbesserungen durch die TPS-Therapie in den ersten zwei bis drei Monaten nach der Behandlung nahezu stabil bleiben. Im Laufe der Zeit kommt es jedoch zu einer Minderung der Wirkungen, die durch eine Erhaltungsbehandlung nach etwa sechs Wochen abgefangen werden kann.
Nach derzeitigem Studienstand liegt der Anteil der Non-Responder bei TPS unter 33%, wenn man auch die Patienten mitzählt, die aufgrund der natürlichen Verschlechterung der Symptome bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson keine Besserung erfahren haben. Je weiter die neurodegenerativen Erkrankungen fortgeschritten sind, desto mehr Patienten und Angehörige verspüren keine Besserung. Um die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten zu Non-Respondern werden, zu verringern, passen wir die Stimulationsprotokolle spezifisch an den Schweregrad der Symptome an, indem wir: i) Stimulationsintensität erhöhen, ii) Anzahl der Impulse pro Sitzung erhöhen, iii) Anzahl der Sitzungen erhöhen oder iv) Stimulation auf die für die jeweilige Erkrankung wichtigsten Hirnareale fokussieren.
TPS ist bisher nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Eine Kostenübernahme durch private Krankenversicherungen ist bisher die Regel. Im Einzelfall hängt der Umfang der Kostenübernahme von Art und Umfang des gewählten Tarifs ab.
Ja, TPS kann mit anderen Therapieformen kombiniert werden. Diese Kombinationen können die Wirksamkeit der Behandlung erhöhen und eine umfassendere Betreuung der Patienten gewährleisten, insbesondere durch medikamentöse Therapie und bei psychiatrischen Störungen auch durch Psychotherapie. Weitere störungsspezifische Therapieformen sind Ergotherapie, Lebensstil-Interventionen (Ernährung, Bewegung, Schlafhygiene) und rehabilitative Therapien. Die Kombination von TPS mit anderen Therapieformen sollte immer unter ärztlicher oder therapeutischer Aufsicht erfolgen, um sicherzustellen, dass die Behandlungen aufeinander abgestimmt sind und das bestmögliche Ergebnis für den Patienten erzielt wird.
Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen wünschen, vereinbaren Sie online ein Informationsgespräch (Videoanruf möglich) oder schreiben Sie uns über das Kontaktformular.
Wir sind eine der wenigen neurologischen Praxen in Deutschland, die TPS und darüberhinaus rTMS, tDCS und nNVS anbieten.
Unsere Expertise in der leitliniengerechten Diagnostik und Therapie neurodegenerativer Erkrankungen sowie Long-Covid- und Erschöpfungs-Syndromen ermöglicht es uns, individuell angepasste Verfahren der Neurostimulation als adjuvante Behandlungsmaßnahmen erfolgreich einzusetzen.