Funktionsweise


Funktionsweise von TMS

Das TMS-Verfahren verwendet das Prinzip der elektromagnetischen Induktion, um elektrische Impulse im Gehirn zu erzeugen


Therapeutisch werden wiederholte Magnetimpulse eingesetzt, daher der Name repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)


Das Verfahren der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) basiert auf dem physikalischen Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Eine von einem Impulsstrom durchflossene Magnetspule erzeugt in ihrer Umgebung ein kurzzeitiges Magnetfeld (erste Induktion). Dieses Magnetfeld induziert transkraniell – also durch die Schädeldecke hindurch – ein elektrisches Feld im darunter liegenden Hirngewebe bis zu einer Tiefe von etwa drei Zentimetern (zweite Induktion). Die dadurch hervorgerufene elektrische Potenzialänderung führt zu einem Impulsstrom in den Nervenzellen, wodurch deren Aktivität zeitlich verändert werden kann.


Therapeutisch wird die Neurostimulation mit sich wiederholenden (repetitiven) Folgen gleicher Magnetimpulse eingesetzt, weshalb sie auch als repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) bezeichnet wird. Die Frequenz dieser Impulse ist ein wesentlicher Parameter eines Stimulationsprotokolls. Typische Frequenzen sind z.B. 1 Hz, 10 Hz oder 20 Hz.

Die Impulsfolgen können auch aus einer Kombination von zwei verschiedenen Frequenzen bestehen, das heißt, sie können frequenzmoduliert sein. In der Praxis haben sich Impulsfolgen von 50 Hz, die mit 5 Hz wiederholt werden, bewährt. Diese Art der transkraniellen Magnetstimulation wird als Theta-Burst-Stimulation (TBS) bezeichnet.

Werden die Impulsfolgen ohne Pausen durchgeführt, spricht man von „kontinuierlichen“ Protokollen, mit Pausen von „intermittierenden“ Protokollen und verwendet zur Unterscheidung die Buchstaben c oder i. So bezeichnet cTBS eine kontinuierliche Theta-Burst-Stimulation, das heißt, mit Impulsfolgen ohne Pausen, und iTBS eine intermitierende Theta-Burst-Stimulation, das heißt mit Impulsfolgen mit Pausen.


Mißverständnisse über TMS

Das Magnetfeld bei der transkraniellen Magnetstimulation dient lediglich dazu, im Hirngewebe eine elektrische Spannung bzw. einen elektrischen Strom zu erzeugen, der die Aktivität der stimulierten Nervenzellen modulieren kann. Nicht das Magnetfeld wirkt auf die Neuronen, sondern das induzierte elektrische Feld in Form von Spannung bzw. Strom.


Man sollte das pulsierende Magnetfeld der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation auch nicht als 'Magnetwellen' bezeichnen, das ist fachlich absolut falsch. Wer den Eindruck erweckt oder behauptet, bei der rTMS würden z.B. körpereigene 'Magnetwellen' das Gehirn und seine Nervenzellen in 'Schwingungen' versetzen und dadurch 'dynamisieren', 'harmonisieren' oder 'synchronisieren', handelt unbegründet und spekulativ. rTMS basiert auf präzisen, wissenschaftlich validierten Prinzipien und ist keine New-Age-Therapie.


Ebenso wenig darf die TMS mit ähnlich bezeichneten Therapieformen wie der sog. Magnettherapie oder Magnetfeldtherapie verwechselt werden, deren Ziel nicht die Induktion einer elektrischen Spannung oder eines elektrischen Stromes im Hirngewebe ist, zumal es für diese keinen anerkannten wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis gibt.


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Als führende Praxis für ambulante TMS-Therapie behandeln wir Patienten mit multiplen Störungen aus ganz Deutschland. Wir verfügen über umfangreiche Erfahrung in der erfolgreichen Behandlung komplexer Krankheitsbilder mit beschleunigten Stimulationsprotokollen. So können auch Patienten aus weiter entfernten Orten innerhalb eines halben Tages mehrere TMS-Anwendungen erhalten.


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In erster Linie verfolgen wir einen evidenzbasierten Ansatz. Wir identifizieren und analysieren qualitativ hochwertige, möglichst randomisierte, placebokontrollierte klinische Studien … mehr erfahren.

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