Wirkungsweise von TPS

Der grundlegende Wirkmechanismus der TPS ist die Mechanotransduktion (Sorum et al. 2021), bei der biochemische Prozesse durch die mechanischen Impulse angeregt werden. Es wurde gezeigt, dass diese Prozesse im stimulierten Gewebe unter anderem zu einer erhöhten Expression von neurotrophen (BDNF) und vaskulären (VEGF) Wachstumsfaktoren führen können (siehe Anmerkungen).

Ein vermuteter Wirkmechanismus der TPS ist die Förderung der neuronalen Regeneration durch erhöhte BDNF-Expression (Wang et al., 2017; Matsuda et al., 2020). Im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass eine verminderte BDNF-Expression eine entscheidende Rolle in der Pathologie spielt. Es wird vermutet, dass durch transkranielle Impulsstimulation neue synaptische Netzwerke gebildet werden, die den fortschreitenden Abbau kognitiver und motorischer Hirnfunktionen bei neurodegenerativen Erkrankungen verlangsamen können.

Darüber hinaus zeigen zahlreiche Studien der letzten Jahrzehnte eine Korrelation zwischen Stimmung und der Expression von neurotrophen Wachstumsfaktoren (BDNF) in verschiedenen Hirnregionen, sowohl beim Menschen als auch in Tiermodellen. (Montelone et al 2008, Krishnan & Estler 2008). Je nach Hirnregion kann BDNF antidepressiv (präfrontaler Kortex, Hippocampus) oder prodepressiv (mesolimbisches System, dorsales Striatum) wirken (Miyanashi and Nita, 2021). Sowohl im Hippocampus als auch im präfrontalen Kortex ist eine verminderte BDNF-Expression mit verminderter Neurogenese und neuronaler Atrophie verbunden.

In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass es sich bei TPS um ein relativ neues Verfahren handelt, dessen Wirkungsmechanismen noch umfassend erforscht werden müssen, um die positiven Effekte vollständig erklären zu können.

Anmerkungen

• BDNF: Brain-Derived Neurotrophic Factor (dt. „Gehirn-abgeleiteter neurotropher Faktor“). Dies ist ein Protein, das in das Wachstum und die Entwicklung von Gehirnzellen (Neuronen) sowie in die Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, sich an Erfahrungen anzupassen und neu zu organisieren, stark involviert ist. BDNF unterstützt das Überleben bestehender Neuronen und fördert das Wachstum neuer Nervenzellen und Synapsen.
• VEGF: Vascular Endothelial Growth Factor (dt. „Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor“). Dieses Protein ist vor allem bekannt für seine Rolle bei der Bildung neuer Blutgefäße, einem Prozess, der als Angiogenese bekannt ist. VEGF ist essentiell für die Blutversorgung in verschiedenen Körpergeweben, fördert die Heilung und ist auch am Wachstum und der Reparatur von Gewebe beteiligt.